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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 197

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 73. Die Kreuzzüge. 197 sich jetzt, erkämpfte sich, trotz dem erneuerten Bannflüche, im Kriege mit seinem Gegner die Krone wieder, und zog dann nach Italien, um den Papst zu demüthigen. Er eroberte Rom, schloß den Pabst in der Engelsburg ein und ließ sich von einem andern durch ihn eingesetzten Papste krönen. Gregor wurde zwar durch den Beistand des Normannercherzogs von Apulien befreit, starb aber in der Fremde (zu Salerno). Heinrich selbst hatte durch neue Kämpfe mit andern Gegenkönigen ein unruhiges Alter, und durch eine Empörung seines eigenen Sohnes ein kummervolles Ende. — Dieser, sein Sohn, Heinrich V (1106—1125), gerieth mit dem Papste wegen des Investiturrechts in so heftigen Streit, daß er sogar den Papst in der Pcterskirche gefangen nehmen ließ, bis endlich der Streit durch einen zweckmäßigen Vergleich auf eine Zeit lang beigelegt wurde, indem nämlich hinfort die Bischöfse mit den geistlichen Rechten von dem Papste, mit den weltlichen Rechten von dem Kaiser belehnt werden sollten. T. Die Kreuzzüge. 73. ^er Geist jenes Zeitalters hatte bereits angefangen, den Bestrebungen der weltlichen Mächte seine Theilnahme zu ent- ziehen und mehr in den kirchlichen Lebensformen seine Be- friedigung zu suchen (wie denn zu gleicher Zeit auch in den mahommedanischen Staaten und in den buddhistischen Ländern Hinterindiens die geistliche Herrschaft ihre größte Autorität erlangte). Zur Erhebung der Hierarchie in der römischen Kirche trugen das Meiste die bald nach Gregor's Tode be- ginnenden Kreuzzüge bei, durch welche zugleich die christliche Welt mit der mohammedanischen, wie bisher im Abendlande auf spanischem Boden, so nun auch im Morgenlande auf dem heiligen Boden der Wiege des Christglaubens selbst, in Kampf trat. Von Anfang an war den Christen das heilige Land,

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 204

1845 - Heidelberg : Winter
204 §. 74. Die Welfen und Ghibellincn. ten lombardischen Städte zum Aufgeben angemaßter Rechte, welche den Kaisern früherhin zugestanden hatten, zu zwin- gen und die kaiserliche Hoheit über Italien herzustellen suchte. Zwar demüthigte er das hartnäckig widerstrebende Mailand, das er sogar zerstörte; aber durch das eigen- süchtige Benehmen Heinrich's des Löwen, der ihm die Hee- resfolge verweigerte, verlor er 1176 die Schlacht bei Legnano, so daß er es für gut fand, sich mit den Lom- barden und dem Papste zu versöhnen. Von diesem Au- genblicke an war die Übermacht der Kirche vollkommen entschieden. Über Heinrich den Löwen, der unterdessen sein Land durch Eroberung und Anbauung slavischer Gebiete vergrö- ßert hatte, sprach nun Friedrich die R e i ch s a ch t aus und vertheilte seine Besitzungen an andere Fürsten, von denen Otto von Wittelsbach Bauern erhielt, und der Stifter des noch heute dasselbe regierenden Fürsten- (jetzt Königs-)hauses wurde. — Nachdem Friedrich, um die Macht seines eigenen Hauses zu vergrößern, seinem Sohne die Hand Constanzia's, der Erbin von Neapel und Sizilien, verschafft hatte, unternahm der allgemein vev ehrte Kaiser in seinem hohen Alter einen Kreuzzug, auf welchem er aber, zum Leid für ganz Deutschland, seinen Tod fand. Sein Sohn Heinrich Vi (1190— 1197) verwendete seine ganze Kraft auf die Besitznahme Unteritaliens und Siziliens, bekam aber dadurch nicht nur den Papst, der sich zum Oberlehnsherrn dieses Reichs erklärt hatte, zum Gegner, sondern entfremdete sich auch durch grausame Härte die Herzen seiner neuen Unterthanen. — Da die ghibelli- nische Partei nun seinen Bruder Philipp von Schwa- den, die welfische Partei aber Otto Iv, Heinrich's des Löwen Sohn, zum Kaiser wählte, so entstand ein zehnjähri- ger Krieg, bis nach Philipp's Ermordung 1208 Otto die Oberhand bekam.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 215

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 77. Italien. 215 Fast das ganze 14. Jahrhundert hindurch war Neapel durch Parteiungen und Kriege zerrissen, bis es dem Könige Ladislaus von Polen (14:00) gelang, sich der Negierung Neapels zu bemächtigen, worauf er fast den ganzen Kirchen- staat eroberte und schon Toskana angriff, als er starb. Nach seinem Tode bekämpften sich in Neapel die aragonesische und die französische Partei, von denen die erstere den Thron behauptete, bis Neapel 1501 in die Hände der Spanier kam. Der Kirchenstaat litt im 14. Jahrhundert durch die Verlegung des päpstlichen Sitzes (1305) nach Avignon in Frankreich große Nachtheile: in den meisten Städten warfen sich Gewalthaber auf und Rom war stets durch Adelspar- teiungen zerrüttet. Erst als die Päpste (1376) wieder ihren Sitz in Rom nahmen und das päpstliche Schisma wieder ge- hoben war (1418), wurde der Kirchenstaat im Laufe des 15. Jahrhunderts wieder hergestellt. Der ausgezeichnetste unter den Päpsten jenes Jahrhunderts war Äneas Splvius (Pius !l); der des heiligen Stuhles unwürdigste aber Alexan- der Vi, obwohl gerade ihm es gelang, die Wiederbefestigung der weltlichen Herrschaft der Päpste im Kirchenstaate (durch Unterdrückung der noch übrigen Parteihäupter iu den verschiedenen Städten) zu vollenden; worauf dann Julius H, sein kriegerischer Nachfolger, diese Herrschaft mit Parma, Piacenza und Reggio erweiterte, und eine Macht gründete, wie vorher nie ein Papst sie in Italien besessen. Der demokratische Freistaat Florenz, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Herrschaft von fast ganz Toskana errang, verdankte seine Größe dem reichen Hause der Me- dici, von dessen Gliedern sich besonders Cosimo (gest. 1464) und Lorenzo (gest. 1492) durch ihre freigebige Pflege der Kunst und Wissenschaft eine große Berühmtheit erworben haben. In Oberitalien hatte sich Mailand seit dem 14. Jahr- hundert vorzüglich durch die Familie Visconti (1311), und nach dem Erlöschen des viscontischen Mannsstammes in der Mitte des 15. Jahrhunderts durch den kriegstapfern Franz

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 256

1845 - Heidelberg : Winter
256 $. 91. Die Religionskriege in Deutschland. neutral bleiben wollte, so suchte der Kaiser einen Anhalt an England und an den protestantischen Stän- den in Deutschland, und ließ es darum geschehen, daß der schmalkaldische Bund den Herzog Heinrich von B r a u n sch w e i g, der einige schmalkaldische Städte hart be- drängte, aus seinem Lande vertrieb. Bei seinem Wiedererscheinen in Deutschland bestrafte nun zwar der Kaiser den mit Frankreich verbündeten Herzog von Cleve und zwang ihn, die Reformation in seinem Lande wie- der aufzuheben; versprach aber den protestantischen Ständen Deutschlands ein allgemeines freies Concilium und Rechts- gleichheit vor dem Reichskanlmergericht, und erhielt so ihre Hülfe zum Zuge gegen Frankreich, auf welchem er nun den König Franz durch eine rasche Wendung gegen Paris da- hin brachte, daß derselbe 1544 den Frieden von Crespy eingieng, worin Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtete. 3. Die Religionskriege in Deutschland. $• 91. Obgleich nun wegen dieses glücklichen Ausgangs der Kai- ser mit Nachdruck in Deutschland hätte auftreten können, zu- mal die Mitglieder des schmalkaldischen Bundes unter sich uneinig waren, so fuhr der Kaiser dennoch fort, die Prote- stanten schonend zu behandeln, weil erhoffte, sie würden sich jetzt dem Concilium fügen, das aufseinen Betrieb Papst Paul Iii ausschrieb, so daß nun wirklich 1845 das Concilium zu Trident (oder Trient) seinen A n- fang nahm. Allein die protestantischen Stände Deutschlands sahen die- ses Concilium, weil es ihnen nicht angekündigt wurde und es auch anfangs nur mit ausländischen Theologen besetzt war, für kein freies an und verlangten ein Concilium deut- s ch e r Nation.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 198

1845 - Heidelberg : Winter
198 §. 73. Die Kreuzzüge. wo der Heiland der Welt sein Erlösungswerk vollbracht hatte, ein Gegenstand der Verehrung gewesen; und schon Constan- tin's Mutter, die Kaiserin Helena, hatte über der Stelle, die man für Christi Grab hielt, eine Kirche bauen lassen, in welcher die nach dem Morgenlande pilgernden Christen ihre Andacht verrichteten. Weil man sich die Andacht an diesen Orten als ein besonderes Verdienst vor Gott anrechnete, so wurden die Wallfahrten nach dem heiligen Grabe immer häu- figer; selbst als die Araber das Land einnahmen und 637 Jerusalem eroberten, unterblieben sie nicht, weil auch die Araber vor dieser Stätte Ehrfurcht hatten und darum die Pilger ungestört ließen, selbst als diese um das Jahr 1000, getrieben von der Erwartung der zweiten Zukunft Christi, in zahllosen Schaaren dorthin strömten, um dieses von ihnen mißverstandene Ereigniß im gelobten Lande selbst abzuwarten. Als aber im Laufe des 11. Jahrhunderts das Chalifat von Kairo (welchem Ägypten und Syrien unterthan war) seine Herrschaft über Palästina durch die seldsch u ckischen Türken verlor, und Jerusalem 1079 in die Gewalt dieser Türken oder Sarazenen kam, so wurden vie christlichen Pilger von denselben so gedrückt und grausam mißhandelt, daß ihre Klagen ganz Europa mit Mitleid und Entrüstung erfüllten und der Wunsch entstand, das heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Schon Papst Sylvester Ii und Gregor Vii hatten die Christenheit ermuntert, zum Schutze der Pilger die Waffen zu ergreifen; aber erst des ans dem Morgenlande zurückgekehrten französischen Pilgers Peter von Amiens feurig-beredte Schilderungen von dem Elende der dortigen Christen hatten Erfolg. Sie brachten auf der .Kirchenpersammlung zu Clermont, auf welcher Papst Ur- ban Ii die Christenheit zur Befreiung des heiligen Grabes aus der Gewalt der Türken aufforderte, die Franzosen in eine solche Begeisterung, daß eine große Menge sich zu diesem Zwecke das Kreuz aus die Schultern heften ließ, zumal diese Kirchenversammlung jedemtheilnehmer vollkommenen Sünden- ablaß zugesichert hatte.

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 284

1845 - Heidelberg : Winter
284 §. 96. Der dreißigjährige Krieg. kam, so schloßen sich Frankreich und Papst Urban Viii eng an einander an, und ersteres besetzte, nachdem es durch die Eroberung von Rochelle die Hugenotten über- wältigt hatte, ohne Vorwissen Österreichs den erledigten Her- zogsthron von Mantua. Zwar gewann der Kaiser in Italien die Oberhand und dachte schon auch Frankreich anzugreifen, da wandte sich das katholische Frankreich an die einzige noch ungeschwächte protestantische Macht, an Schweden, dessen König Gustav Adolf (si 8« 95) so eben glänzende Siege in Polen erfochten hatte, und reizte ihn, um Öster- reichs Machtvergrößerung zu verhindern, durch einen geheimen Vertrag zu einem Krieg gegen den Kaiser in Deutschland selbst. Schon dachte der Kaiser den Protestanten einige Nach- sicht zu erweisen und sich mit Schweden zu verständigen, als die deutschen Kurfürsten, unter dem Vorgänge Maxi- milians von Bayern, auf dem Reichstage 1630 in den Kaiser drangen, sowohl in Italien den Frieden herzustcllen als auch den Wallenstein vom Oberbefehl zu ent- fernen, weil ihnen derselbe wegen seiner unerhörten Län- derbedrückungen und kecken Anmaßungen gegen die Fürsten mit Recht gefährlich erschien. Und so sah sich der Kaiser genöthigt, nicht nur seine schon gewonnene Stellung in Italien aufzugeben, sondern auch den Mann zu entlassen, der allein im Stande war, das in Deutsch- land Gewonnene zu behaupten 6. Der schwedich-deutsche Krieg; Frankreichs offene Einmischung. §. 97. Eben als Wallenstein vom Oberbefehl abgetreten war, landete, nicht weniger vom eifrigen Wunsche für die Ret- tung seiner Glaubensgenossen, als von politischen Rücksichten getrieben, der fromme und heldenmüthige Schwedenkönig Gustav Adolf am 24. Juni 1630 unvermuthet mit 15,000 Schweden an der pommerschen Küste und forderte

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 328

1845 - Heidelberg : Winter
325 §. Ho. Napoleons Weltherrschaft. Diesem Frieden folgte auch bald der Friede mit Neapel, Portugal und Rußland und gegen die Räumung Ägyptens der Friede mit der Pforte, so wie sogar mit England, — das aber einige Zeit darauf den Krieg wieder begann. 4. Napoleon-s Weltherrschaft. . §. 110. Jwtt Kraft und Klugheit regierend stellte Bonaparte als erster Cónsul durch ein Concordat mit dem Papste Pius Vii 1801 die römischeklrche Ln Frankreich wieder her, ließ sich zum Präsidenten der italiänischen (vorher cisalpinischen) Republik ernennen, und sich zu- letzt (nach der Unterdrückung eines Versuchs der Wiederher- stellung der bourbonischen Herrschaft) 1804 unter dem Namen Napoleon zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und vom gedachten Papste salben. — Der Verwandlung der französischen Re- publik in ein Kaiserthum folgte im nächsten Jahre darauf die Verwandlung der italiänischen Republik in das König- reich Italien und die Vereinigung der ligurischen Repu- blik mit Frankreich. Da der Papst sich nicht zum Werkzeug des kaiserlichen Willens hatte hergeben wollen, ließ ihn Napoleon von Nom nach Frankreich abführen, wo Pius allmählig den Bestürmungen nachgab und zuletzt (im Con- cordare von 1813) einwilligte, sich dem französischen Reiche zu unterwerfen. Gegen diese Ausdehnung Frankreichs stiftete England 1803 die dritte C o a l i t i o n. Aber Napoleon, mit Bayern, Baden und Württemberg verbündet, drang rasch in Deutsch- land ein und nöthigte durch die Besetzung Wiens und durch die S ch-l a ch t b e i A u st e r l i tz Österreich zum Frieden und zur Abtretung bedeutender Ländertheile, so wie zur An- erkennung der von Bayern und Württemberg angenommenen Königswürde.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 205

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 74. Die Welfen und Ghibeltinen. 205 Während dieser Wirren gelang es dem geistesstar- ken Papste Innocenz Iii, die geistliche Macht auf den höchsten Gipfel zu erheben, alle Fürsten Europa's nach seinem Willen zu lenken und Königsthrone nach Gefallen zu vergeben, ja sogar zwei Königreiche, Eng- land und Aragonien, dem päpstlichen Stuhle zinspflichtig zu machen. Zuletzt, da Otto Iv es versuchte, seinem Willen entge- genzutreten, gab Znnocen; die deutsche Kaiserkrone dem un- terdessen in Sizilien herangewachsenen geistvollen Sohne Heinrich's Vi, Friedrich Ii (1215 — 1250), wogegen dieser einen Kreuzzug versprechen mußte. Weil aber Frie- drich denselben immer verschob, wurde er von den nachfol- genden Päpsten in den Bann gethan, so daß, als er den (fünften) Kreuzzug wirklich unternahm (§. 73), die Kirche ihm ihren Beistand versagte. Als er nach der Wiedergewinnung Zerusalem's zurück- kam, gerieth er mit den Päpsten und den Lombarden in einen solchen feindlichen Zwiespalt, daß I n n o c e n z Iv ihn wegen seines unkirchlichen, zu den Sitten der Sarazenen sich hinneigenden Sinnes und Lebens, als einen Ketzer, aller Kro- nen verlustig erklärte. Dadurch aber steigerte sich der Kampf der Welfen und Ghibellinen in Italien bis zur schonungslose- sten Wuth und Grausamkeit, und wenn Friedrich auch an- fangs das Glück auf seiner Seite hatte, so verließ ihn das- selbe doch nachher, und er unterlag dem Kummer über den nahenden Untergang seines Hauses, den freilich gerade er am meisten beschleunigt hatte. Denn auch sein Sohn Konrad Iv konnte gegen den Papst nichts ausrichten, und starb, vom Banne verfolgt, schon nach vier Zähren, 1254, als der letzte Kaiser des hochbegab- ten, durch seine Bestrebungen für Kunst und Wissenschaft ruhmwürdigen, aber allzu sehr nach unbeschränkter Herrschaft trachtenden Geschlechts der Hohenstaufen, mit welchem zugleich die alte Herrlichkeit des deutschen Reiches dahinsank.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 211

1845 - Heidelberg : Winter
§. 76. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. 211 Und so konnte denn Ruprecht's Nachfolger, Kaiser Si- gismund, Wenzel's Bruder, 1414 das Concilium zu Constarrz zu Stande bringen, welches die drei Päpste absetzte und den Grundsatz aufstellte, daß sich der Papst den Beschlüssen einer allgemeinen Kirchenversamm- lung unterwerfen müsse. Weil man aber vor der Abstellung der übrigen Kirchengebrechen den neuen Papst wählte, der alsdann von dem Concilium keine Verbesserungsvorschläge annahm, so war zwar die (äußere) Einheit der Kirche, nicht aber ihre Reinheit hergestellt. Dazu kam, daß das Concilium selbst durch ein leiden- schaftliches Urtheil den spätern Riß in der Kirche dadurch vorbereitete, daß von ihm 14113 Johann Huh, der als Professor der Theologie zu Prag gegen die Gewalt des Papstes und gegen verschiedene andere Kirchenlehren aufgetreten war, zum Feuertode verurtheilt und zu Constanz als Ketzer verbrannt wurde. Zunächst ent- stand aus diesem Verfahren 14120—1436 der Hussitenkrieg, indem sich Hussen's Anhänger in Böhmen im Aufruhr erhoben, unter ihren Anführern Ziska und den beiden Procopius alle vom Kaiser und Reich und Papst gegen sch aufgebotenen Heere schlugen, und einen großen Theil Böhmens und aller umliegenden Länder auf das gräu- lichste verwüsteten. Nur als das zu Basel wieder zusammen- getretene Concilium den Forderungen der gemäßigten Partei der Hussiten, der Calirtiner, nachgab, und diese dann selbst sich gegen die fanatische Partei der Taboriten wendeten, ward endlich die Ruhe wieder hergestellt. Aus dem besseren Theile von ihnen entstund nachher die böhmisch-mährische Bürgergemeinde, die unter man- cherlei Verfolgungen ihren 'Glauben bewahrte, bis sie später- hin zum Theil in die jetzt bestehende, vom Grafen Zinzendorf gestiftete Brüder-Unität übergieng. Alle Beschlüsse des Basler Conciliums aber, die auf Be- schränkung der päpstlichen Macht gerichtet waren, verwarf - der Papst und nahm ihnen für Deutschland durch neue Ver- 14*

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 253

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 90, Die Kämpfe Habsburg's mit Frankreich. 253 2. Die Kämpfe Habsburg's mit Frankreich. §. 90. ährend dieser innern Vorgänge Ln Deutschland war der Kaiser Karl in Italien mit Frankreich beschäftigt gewesen. Schon unter Kaiser Maximilian hatten Karl Viii und Ludwig Xii von Frankreich Neapel zu erobern ver- sucht, es aber jedesmal wieder aufgeben müssen. Dagegen eroberte der kriegslustige französische König Franz I Mai- land, und als nun Karl V ihm bei der Bewerbung um die deutsche Kaiserkrone vorgezogen wurde, holte er die französischen Ansprüche auf Neapel hervor, denen aber Karl sogleich die Ansprüche Deutschlands an Burgund entgegen- setzte. Daraus entstanden zwischen beiden vier Kriege. In dem ersten Kriege vertrieb Karl, vorzüglich durch Georg von Frundsberg, den tapfern Führer der deutschen Landsknechte, die Franzosen aus Mailand, und nachdem sie es kurz darauf wieder gewonnen hatten, wurde 1328 Franz in der Schlacht bei Pavia besiegt und ge- fangen genommen, und mußte nach einjähriger Haft auf Italien und Burgund verzichten. Da es ihm jedoch damit kein Ernst war und er mit England, Venedig und dem Papste Clemens Vii bte „heilige Liga" schloß, so drang das kaiserliche Heer in Italien unter Frundsberg und Bourbon gegen Nom vor, und weil der Papst, in steter Hoffnung auf Hülfe, jede Anforderung verweigerte, so wurde 1327 Rom erstürmt und von dem ungestümmen Heere, das nach dem Tode seiner Anführer von Niemand im Zaum gehalten werden konnte, so lange geplündert, bis der Papst sich zu einer großen Geldzahlung verstand. Den zweiten Krieg begann Franz mit dem Angriff auf Neapel, konnte aber nichts ausrichten und mußte im Frie- den von Cambray 1529 alle seine Ansprüche auf Ita- lien aufgeben.
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